28.11.2012 - 8 Verlagerung des Sportplatzes Friedlandstraße; h...

Beschluss:

Nach eingehender Beratung beschließt der Finanzausschuss wie folgt:

1.      Das vom FC Union Tornesch vorgelegte Wirtschaftlichkeitskonzept wird zur Kenntnis genommen.

2.      Die für die Sportanlage am Großen Moorweg erworbenen Grundstücke werden von der Stadt dauerhaft pachtfrei zur Verfügung gestellt.

3.      Die Verwaltung wird beauftragt, bis zur nächsten Sitzung des Finanzausschusses im Februar 2013 die Gründung des Eigenbetriebs „Neue Grundstücksgesellschaft Tornesch – Neue GGT“ vorzubereiten und die beabsichtigte Gründung der Kommunalaufsicht anzuzeigen.

4.      Nach endgültiger Feststellung der Höhe einer etwaigen Deckungslücke, legt die Verwaltung dem Finanzausschuss einen Vorschlag zu einem Pachtvertrag mit den finanziellen Auswirkungen für die Stadt vor.

5.      Alternativ soll die Möglichkeit der Einrichtung einer Genossenschaft geprüft werden.

Abstimmungsergebnis:

7 Ja-Stimmen              2 Nein-Stimmen              0 Enthaltungen

Beratungsverlauf:

Bezugnehmend auf die in der Beschlussvorlage genannten Zahlen bezweifelt RF Clauß, dass der FC Union Tornesch überhaupt einmal in der Lage sein wird, die aus der Verlagerung des Sportplatzes resultierenden finanziellen Belastungen selbst zu tragen. Zudem sind nach ihrer Auffassung die hier genannten Zahlen nicht belastbar und stimmen nicht mehr mit der ursprünglichen Beschlussfassung zur Verlagerung überein. Es ist bis heute noch nicht klar, welche Einnahmen aus dem Verkauf der alten Sportplatzfläche erzielt werden können, was sicherlich auch Auswirkung auf die Höhe der zu zahlenden Pacht hätte.

RF Clauß hebt bei dem vorgelegten Finanzierungskonzept besonders hervor, dass das Risiko ausschließlich bei der Stadt liege und diese danach auf Jahre gesehen den FCU finanziell kräftig unterstützen müsste. Ihr ist auch bewusst, dass ohne Soccerhalle und Gastronomie das Konzept jedoch nicht läuft.

Bgl. Mitglied Fäcke sieht auch im Namen der SPD-Fraktion in der Verlagerung des Sportplatzes und dem Bau einer Soccerhalle mit angeschlossener Gastronomie eine Chance zur Weiterentwicklung und Attraktivitätssteigerung des Ortes. Er betont, dass dies eine sehr  ambitionierte Maßnahme ist, welche bereits 2008 beschlossen wurde und für die es weiterhin eine große politische Mehrheit gibt.

RH Reetz stimmt den Ausführungen von bgl. Mitglied Fäcke grundsätzlich zu, sieht sich jedoch heute nicht in der Lage, eine finale Entscheidung zu treffen, da die Höhe der Gegenfinanzierung durch den Verkauf des alten Sportplatzes noch nicht feststeht. Auch ein Pachtvertrag kann nach seiner Ansicht erst geschlossen werden, wenn die Höhe der Finanzierungslücke bekannt ist.

RH Schöndienst unterstützt die Ausführungen von RH Reetz und bgl. Mitglied Fäcke, hebt jedoch auch das wirtschaftliche Ziel dieses Projektes hervor, was darin bestand, dass die Pflegekosten des neuen Sportplatzes nicht mehr von der Stadt getragen werden müssen. Dieses Ziel wurde jedoch mit dem vorliegenden Finanzierungskonzept eindeutig verfehlt.

Gleichzeitig stellt er in diesem Zusammenhang im Namen der FDP-Fraktion den Antrag, dass die Gründung einer Genossenschaft als mögliches Betreibermodell überprüft werden soll, da nur dieses Modell nach seiner Ansicht die nötige Transparenz gewährleistet.  

RH Rieck ergreift das Wort und bescheinigt dem FCU ein konservatives Wirtschaftlichkeitskonzept und zukunftsfähiges Modell für die Stadt Tornesch. Einzig die Pflegekosten, die Anlauffinanzierung und der Pachtausfall sind noch ein Problem, welches zu lösen gilt.

Nach kurzer Sitzungsunterbrechung wird der geänderte Beschlussvorschlag formuliert.