Beschlussvorlage - VO/16/038

A:   Sachbericht

B:   Stellungnahme der Verwaltung

C:   Prüfungen:1.Umweltverträglichkeit

2.Kinder- und Jugendbeteiligung

D:   Finanzielle Auswirkungen

E:   Beschlussempfehlung

Zu A und B: Sachbericht / Stellungnahme der Verwaltung

Die Verbesserungen im örtlichen Busverkehr sind über Jahre immer wieder Thema im Umweltausschuss gewesen. Auch der gerade in Arbeit befindliche Verkehrsentwicklungsplan (VEP) zeigt hierzu deutliche Defizite auf. Die festgestellten Defizite beziehen sich auf die innerörtliche Bedienung sowohl „ins Moor“ als auch nach Esingen durch eine Stadtbuslinie. Auch die Anbindung der Gewerbegebiete in Oha und am Großen Moorweg sowie eine schnelle, gradlinige Verbindung nach Uetersen fehlen nach Aussage der Gutachter.

In einem ersten Schritt hat die Tornescher Politik die Wünsche der Betriebe aus dem Gewerbegebiet Oha im September 2011 berücksichtigt. Damals wurde sehr schnell reagiert und schon ab Dezember fuhr die Linie 185 zwei neue Haltestellen an der Lise-Meitner-Allee an. Dafür zahlt die Stadt Tornesch pro Jahr immerhin 65.000,-€, die durch die Zahlung eines Betriebes an die Stadtkasse zwar vermindert werden, dennoch verbleibt das Gros bei der Stadt Tornesch.

Trotz aller Bemühungen blieben die Ein- und Aussteigerzahlen aber über die Jahre immer relativ bescheiden. Zwar fuhr der Bus niemals ganz leer, aber mehr als sieben Einsteiger waren auch nicht zu erreichen. Als Hauptgrund für die eher mäßige Nachfrage gilt die Anbindung an den Bahnhof in Pinneberg statt an den Tornescher Bahnhof. Erste Gedanken gingen deshalb von einer Verlängerung der L 185 bis zum Tornescher Bahnhof aus.

Diese Verknüpfung würde  den Bahnhof aber regelmäßig zu eher ungünstigen Zeiten erreichen, d.h. der Zug ist gerade weg oder der ankommende Zug erreicht den Tornescher Bahnhof nach Abfahrt des Busses. Darüber wurde der Umweltausschuss schon im letzten Jahr nach Abschluss einer Vorprüfung unterrichtet. Als Konsequenz daraus hatte die SVG (Südholsteinische-Verkehrsservice-Gesellschaft) die Einrichtung einer neuen Buslinie vom Tornescher Bahnhof nach Oha – unter Einbeziehung der Betriebe am Großen Moorweg – vorgeschlagen.

Das Ergebnis liegt nunmehr in mehreren Varianten, die nach Möglichkeit die Arbeitszeiten der größeren Betriebe berücksichtigen, vor:                                         Die erste Fahrt könnte danach um 4.50 Uhr am Bahnhof starten, danach geht es im Stundentakt (18xpro Tag) bis zum letzten Fahrtbeginn um 21.40 Uhr weiter. Während die Hinfahrt den Beginn der Nachtschicht bei den Betrieben berücksichtigt, wird durch Wartezeit vor Ort das Ende der Spätschicht abgedeckt. Ein Entwurf für den Fahrplan liegt als Anlage bei.

Da es sich bei der geplanten Linienführung um eine relativ kurze Fahrtstrecke handelt, könnte in der Restzeit – ehe der Bus am Bahnhof “rumsteht“ – der Ortsteil Esingen angebunden werden. Diese Verlängerung, wenn sie denn gewünscht wird, würde  die Stadt Tornesch zusätzlich 50.000,-€ pro Jahr kosten. Auf der Strecke würde  eventuell ein sogenannter MIDI-Bus (Bild im Anhang) zum Einsatz kommen, der in der Anschaffung einige 10.000,-€ günstiger ist als ein Standardbus, in den Kosten pro Kilometer aber nur unwesentlich günstiger ist.

Als Beitrag zur Finanzierung der neuen Linie (Gesamtkosten ca. 177000,- €/Jahr) werden die bisher anfallenden Kosten von 65.000,-€ ebenso miteingerechnet wie die 19.000,-€, die der Kreis Pinneberg durch den Wegfall der Schulbuslinie nach Ellerhoop (L 6668) einsparen würde. Dadurch würden sich zusätzliche Kosten in Höhe von 93.000,-€ pro Jahr für die Stadt Tornesch ergeben ohne die Anbindung nach Esingen. Diese würde das Angebot noch einmal um 50.000,-€ auf dann insgesamt 227.000,-€ erhöhen. Bei einem Verzicht auf einzelne Fahrtenpaare, z.B. zwischen 10.00 und 12.00 Uhr ließen sich zwar weitere Kosten einsparen, gleichzeitig würde man aber auch den verlässlichen Stundentakt zerschlagen.

Wenn die Stadt Tornesch noch vor der Sommerpause eine Entscheidung durch die Ratsversammlung zur neuen Buslinie trifft, könnte die neue Linie schon zum Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres starten. Das wäre für die Investitionsentscheidung des einen oder anderen Betriebes am Standort Tornesch sicherlich hilfreich. Auf Dauer reicht es nämlich nicht, darauf hinzuweisen, dass demnächst ein Bus fahren könnte.

Zu C: Prüfungen

1. Umweltverträglichkeit

entfällt

2. Kinder- und Jugendbeteiligung

entfällt
 

Zu D: Finanzielle Auswirkungen / Darstellung der Folgekosten

Zu E: Beschlussempfehlung 

Die Stadt Tornesch beschließt, ab Fahrplanwechsel im Dezember 2016 eine neue Buslinie vom Bahnhof Tornesch über den Großen Moorweg bis in das Gewerbegebiet Oha fahren zu lassen.

Auf eine Erweiterung der Linie in Richtung Esingen ist vorerst zu verzichten, so dass sich die bereitzustellenden Haushaltsmittel für das kommende Jahr auf insgesamt 177.000,-€ belaufen.