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ALLRIS - Auszug

18.04.2012 - 4 Verbesserungen im Schienenpersonennahverkeh...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beschluss:

 

1)     Die Stadt Tornesch nimmt für die Region Tornesch, Uetersen und Umgebung, (40.000 Einwohner im Einzugsgebiet)

 

a)     die geplanten Fahrplanverbesserungen ab Sommer 2012 dankbar zur Kenntnis und

b)     fordert aber über die ab 2014 vorgesehenen Verbesserungen hinaus die gleiche Anbindung wie sie die Stadt Elmshorn (60.000 Einwohner im Einzugsgebiet) erhalten soll (mit Ausnahme der IC-Halte), da sie tatsächlich und zeitlich möglich ist.

Es kann nicht sein, dass Elmshorn vier Direktverbindungen pro Stunde nach Hamburg erhält, Tornesch jedoch nur zwei und damit auf dem Niveau von Prisdorf (2.000 Einwohner Einzugsgebiet) angesiedelt ist.

 

2)     Ferner wird das Land Schleswig-Holstein gebeten, bei der Ausschreibung des Streckennetzes West die gleichen Zughalte in Tornesch vorzusehen wie in Elmshorn (mit Ausnahme der IC-Halte).

 

3)     Die verbesserte Verkehrsanbindung soll

-          der wirtschaftlichen Bedeutung unserer Region entsprechen,

-          den drohenden Verkehrsinfarkt vor dem Elbtunnel in den nächsten Jahren mit verhindern und

-          einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz bei überschaubaren Kosten leisten.

 

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Abstimmungsergebnis:

9 Ja-Stimmen 0 Nein-Stimmen 0 Enthaltungen

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Beratungsverlauf:

Herr Sörensen vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr erläutert Folgendes zur Umgestaltung des Schienenpersonennahverkehrs:

 

Es wird der aktuelle Fahrplan Itzehoe – Elmshorn – Hamburg und zurück verteilt.

 

Momentan fahren viele Züge auf der Strecke Itzehoe (IZ) –  Hamburg (HH) nur nach Pinneberg (PI) oder nach Altona, jedoch nur wenige zum Hauptbahnhof (Hbf.).

Das Problem ist, dass die Züge der Regionalbahn (RB) dadurch nicht ausgelastet und teuer sind.

Es herrsche zwar das Territorialprinzip, welches beinhaltet, dass HH für die Züge, die aus Schleswig-Holstein kommen, für das hamburgerische Gebiet mit bezahlt. Doch aufgrund der S-Bahn Anbindung ab PI ist es nicht die Absicht von HH, weitere Züge mitzufinanzieren.

Derzeit fährt stündlich ein Zug von Tornesch über Pinneberg nach Altona.

In der Hauptverkehrszeit fahren morgens zu Stoßzeiten zudem drei Züge direkt zum Hbf.

Auf der Strecke HH - IZ fahren auch abends derzeit nur drei Züge vom Hbf. nach Tornesch. Von Altona aus fahren die Züge im Stundentakt.

 

 

Die erste geplante Verbesserung ist frühestens ab dem 01.09.2012 vorgesehen.

Insgesamt werden fünf neue Verbindungen geschaffen:

Von HH – IZ: um 8.04 Uhr und um 19.04 Uhr von Hbf. über Tornesch.

Von IZ – HH: um 09.19 Uhr, um 16.19 Uhr und um 18.19 Uhr von Tornesch zum Hbf.

 

Diese neuen Verbindungen liegen jedoch in den Randstunden und nicht in der Hauptverkehrszeit. Im derzeitigen Fahrplan seien in der Hauptverkehrszeit keine weiteren Züge einsetzbar, so Sörensen.

Die Kosten betragen pro Jahr 300.000 €, Hamburg beteiligt sich mit 50.000 €, sodass Gesamtkosten in Höhe von 350.000 € entstehen.

Herr König fragt nach, wie viele Pendler täglich von Tornesch nach HH pendeln. Herr Sörensen beantwortet dies mit 3.000 Pendlern pro Tag.

Auf die Frage, ob der Regionalexpress (RE), der von Kiel über Elmshorn zum Hbf. fährt, nicht auch in Tornesch halten könne, antwortet Herr Sörensen, dies sei aufgrund der Überfüllung ab Elmshorn sowie fahrplantechnisch nicht möglich. Diese Möglichkeit stehe im Übrigen nicht zur Diskussion.

 

Herr Krügel fragt, warum die Züge am Nachmittag nur von Montag bis Donnerstag fahren, jedoch nicht am Freitag.

Herr Kiphard antwortet, dass vor allem am Freitag zusätzliche Züge für den Fernverkehr bereitgestellt werden und kein freier Bahnsteig vorhanden ist. Außerdem sind die Züge am Freitag in den Nachmittagsstunden leerer als an anderen Tagen, da viele Berufstätige am Freitag nicht so lange arbeiten wie an den anderen Tagen. Dies kann von Herrn Rahn aus eigener Erfahrung bestätigt werden.

 

 

Herr Sörensen legt nun das Konzept ab Dezember 2014 dar:

 

Die Regionalbahnen des Schienennetzes Mitte wurden neu ausgeschrieben. Das Unternehmen Nordbahn erhielt den Zuschlag.

Das neue Konzept besteht zum einen aus dem Los A, das den Schienenverkehr des RE von Flensburg nach HH und von Kiel nach HH umfasst. Hier werden Neuregelungen getroffen, die jedoch auf Tornesch keine Auswirkung haben werden.

 

Das Los B beinhaltet den Schienenverkehr in den Randbereichen von HH, vor allem von Itzehoe und Wrist.

Vorgesehen ist, dass in Zukunft der Zug von IZ und der von Wrist in Tornesch, Prisdorf und PI halten. So ist eine Anbindung im ½-Stundentakt (bzw. alle 20/40 min.) nach Altona gewährleistet. Diese Züge sollen durchgängig bis in die Abendstunden fahren (ca. 6 – 21 Uhr).

In den Hauptverkehrszeiten sollen Verstärkerzüge eingesetzt werden, die von Elmshorn über Tornesch nach HH fahren. Dadurch fahren die Züge im 20-min.-takt.

So fahren in den Stoßzeiten zwei Züge nach Altona und einer zum Hbf.

 

Es werden neue Züge, Typ FLIRT, von der Nordbahn eingesetzt. Diese sind einstöckig, angetrieben durch Triebwagen, sodass keine Lokomotive mehr benötigt wird. Alle Züge sind behindertengerecht, so Kiphard.

Auf Nachfrage von Herrn Rahn teilt Herr Kiphard mit, dass das Sitzplatzangebot ab 2014 in der Hauptzeit um 20 % steigen wird. Auch teilt er mit, dass Doppelstockzüge aufgrund vieler Stufen und häufiger Halte nicht eingesetzt werden.

Herr Janz fragt, in welchem Takt die Züge am Wochenende fahren. Herr Sörensen antwortet, dass einmal pro Stunde ein Zug zum Hbf. und einer nach Altona fahren. Abends und nachts fahren die Züge dann nach PI, durch den Umstieg in die S-Bahn gelangt man zum Hbf.

 

Herr König möchte wissen, warum der RE nicht in Tornesch halten kann.

Herr Sörensen teilt mit, dass der RE möglichst schnell von Kiel nach HH fahren soll, also nur wenige Halte erfolgen, der letzte in Elmshorn.

 

Herr Krügel begrüßt die Verbesserung des Stundentakts. Er stellt heraus, dass Elmshorn als Gewinner der Neuregelung hervorgeht. Jedoch fordert er, dass die Region Tornesch mit 40.000 Einwohnern im Einzugsgebiet mit Elmshorn (60.000 Einwohner im Einzugsgebiet) gleichzustellen ist, mit Ausnahme der IC-Halte.

Die Kapazitäten in Elmshorn würden durch die Neuregelung verdoppelt.

Herr Kiphard weist darauf hin, dass die Kapazitäten nur um 10 % steigen werden. Durch weitere Halte des RE würde es zu einer Fahrzeitverlängerung für die übrigen Fahrgäste um 3-5 min. kommen.

 

Herr Janz weist Herrn Sörensen als Mitarbeiter des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr auf den Aspekt der steigenden Spritkosten für Pendler hin, die täglich auf der A 23 nach HH unterwegs sind, da die Zuganbindung ungünstig sind.

Herr Sörensen erwidert, dass insgesamt die Verbesserung von Tornesch im Vergleich zu allen übrigen schlechter gestellten Pendlern abgewogen werden muss.

 

Herr Rahn stellt abschließend fest, dass auf die Verbindungsbahn zum Hbf. kein weiterer Zug passe. Ebenfalls sei es nicht möglich, dass Bildfahrpläne vorgelegt werden. Auch gebe es eine freie Trasse aufgrund des Wegfalls eines Metronoms, die nicht für einen weiteren Zug genutzt wird.

Herr Sörensen und Herr Kiphard antworten, dass Bildfahrpläne nicht vorgelegt werden können, da diese Betriebsgeheimnis der Deutschen Bahn seien. Die LVS verfügt ebenfalls nicht über die Pläne.

Eine freie Trasse würde bevorzugt für den Fernverkehr genutzt werden. Sollte eine weitere Trasse frei werden, würde diese zunächst für die Strecke Westerland – Hbf. genutzt werden,

 

Herr Krügel legt eine Beschlussvorlage vor. Diese wird einstimmig angenommen.